Wesermarsch
Mrz 012001
 

aktionz

Es tut sich was in der Wesermarsch

(hk) Wilhelmshavens dicht besiedelte Südstadt liegt 25 Kilometer vom Atomkraftwerk Unterweser entfernt. Zu dicht, um nicht von dem, was dort geschieht, betroffen zu sein. Doch in Wilhelmshaven bleibt es still, wenn es um die Bedrohung durch den Nachbarn in der Wesermarsch geht.

Ganz anders dagegen in der Wesermarsch selbst. Dort hat sich die Aktion Z, ein Zusammenschluss von Bauern, Lehrern, Polizisten, Wissenschaftlern, Hausfrauen, Arbeitern usw., gegründet.
In der Aktion Z arbeiten Bürgerinitiativen und Umweltschutzgruppen (wie z.B. Greenpeace, Nabu, BUND) zusammen mit dem Landvolk und anderen Verbänden für ein Ziel: Verhinderung des Atommüll-Zwischenlagers beim Atomkraftwerk Esenshamm!
Ihren größten Erfolg konnte die Aktion Z am 1. Februar 2001 verbuchen, als der Gemeinderat der Gemeinde Stadland eine Veränderungssperre für das Gebiet des Atomkraftwerkes Unterweser erließ. Mehr als 600 Zuhörer hatten sich zu der Sitzung eingefunden, die dann auch das eindeutige Votum des Rates (12:9:1) mit Jubel aufnahmen. Der Entscheid des Rates wurde inzwischen im Amtsblatt veröffentlicht und ist somit rechtskräftig.
„Und damit, so Bürgermeister Boris Schierhold, müsse die Gemeinde Stadland ihr geltendes Ortsrecht umsetzen. Sie müsse den eingereichten Bauantrag für das Zwischenlager ablehnen, alles andere wäre schizophren und würde gegen eine gültige Satzung verstoßen. Aus diesem Grunde müsse er sofort Einspruch erheben, wenn der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung am 1. März dem Bauantrag zustimmen würde.“ (Kreiszeitung Wesermarsch, 23.2.)
Natürlich ist damit zu rechnen, dass sowohl der Landkreis Wesermarsch als auch die Bezirksregierung Weser-Ems versuchen werden, den Gemeinderatsbeschluss zu kippen (öffentliches Interesse). Darum sieht die Aktion Z auch keinen Grund, sich auszuruhen.

Einwendungen gegen das Zwischenlager

AKTION_ZVom 6. Februar 2001 bis einschließlich 5. April 2001 liegt der Bauantrag der e.on-Kernkraftwerk GmbH zum geplanten Zwischenlager im Rathaus der Gemeinde Stadland in Rodenkirchen aus. Während dieser Zeit können die Unterlagen eingesehen und Einwendungen dagegen erhoben werden. Die Aktion Z sammelt Einwendungen in Form von Einwendungslisten, die dann an das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) übergeben werden. Der Erörterungstermin wird nach Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz höchstwahrscheinlich im Juni in Rodenkirchen stattfinden.
Am 23. Februar begann die Aktion Z mit der Sammlung von Unterschriften auf dem Wochenmarkt in Rodenkirchen. In zwei Stunden unterschrieben über 150 Personen die Liste.
In zehn Punkten stellt die Aktion Z in der Sammeleinwendung unter anderen heraus, dass das beantragte Zwischenlager das per Grundgesetz geschützte Leben und die körperliche Unversehrtheit sowie die landwirtschaftliche Nutzung der Umgebung gefährdet, weil die Lagerhalle im Normalbetrieb keinen ausreichenden Schutz gegen Radioaktivität bieten kann. In Punkt fünf heißt es: „Die Konstruktion und die Auslegung des Zwischenlagers bieten bei Unfällen keinen vorsorgenden Bevölkerungsschutz. Z. B. sind hohe Freisetzungen radioaktiver Stoffe nach Flugzeugabsturz, Sabotageakten, Sturmflut, Schiffsexplosionen auf der Weser möglich.“
Die Aktion Z bezweifelt, dass die Antragstellerin über die gesetzlich vorgeschriebene erforderliche Zuverlässigkeit und Sicherheitskompetenz im Umgang mit radioaktiven Stoffen verfügt. Das zeigen, so Punkt 10 der Einwendungen, „die jahrelangen massiven Grenzwertüberschreitungen im Zusammenhang mit dem 1998 aufgedeckten CASTOR-Skandal, die Häufung von meldepflichtigen Ereignissen und Störfällen aus dem AKW Esenshamm und die Verstrickung in den Skandal um MOX-Brennelemente mit gefälschten Sicherheitspapieren vom Frühjahr 2000.“
Wie bereits eingangs erwähnt: Das AKW Esenshamm liegt nur 25 Kilometer Luftlinie von Wilhelmshaven entfernt!
Einwendungslisten und weitere Informationen sind bei Jürgen Janssen, Abser Deich 8, 26935 Rodenkirchen oder im Internet unter www.aktion-z.de erhältlich.

Die Aktion-Z hat auch ein Spendenkonto eingerichtet: Kontonummer 251 275 1805, Raiffeisenbank Rodenkirchen, BLZ 282 626 73

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