Feb 232021
 

Presseinformation vom 22. Februar 2021 * Die SPD Ortsratsfraktion Sengwarden/Fedderwarden und der SPD OV – Nord haben große Bedenken gegen den, von TenneT geplanten Standort für ein Umspannwerk und die dazu gehörigen Konverter, zwischen Sengwarden und Utters. Es ist ein wesentlicher Bestandteil zur Weiterleitung, der in Off-Shore Parks gewonnenen Windenergie. Neben dem Umspannwerk Fedderwarden, dem geplanten Galeriebauwerk der Deutschen Bahn um das Industriegleis und dem Solarpark Utters, wäre es das nächste Großprojekt, welches unmittelbar an die Dörfer gebaut werden soll.

„Wir halten es für unzumutbar, ein Bauwerk solchen Ausmaßes vor den Toren Sengwardens zu errichten. Es gibt Alternativstandorte, die Sengwarden nicht weiter zusätzlich belasten und diese sollten für den Bau in Betracht gezogen werden. Wir sind nicht gegen ein Umspannwerk, nur der Standort ist der falsche. Den Bürgern in den Dörfern, kann und darf nicht noch mehr zugemutet werden.“, so die einstimmige Meinung der Ortsräte Hans-Jürgen Hess, Herbert Meyerhoff und Jörg Luth.

Auch die SPD-Ratsfraktion im Rat der Stadt Wilhelmshaven erwartet vor einer Entscheidung zu diesem Thema eine umfangreiche Aufklärung der Bevölkerung und transparente Erläuterung der Vorhaben in den politischen Gremien. Sie wird deshalb das beteiligte Unternehmen, die Verwaltung und die Betroffenen in den Ortsteilen im Rahmen einer Fraktionssitzung anhören und danach eine Stellungnahme abgeben. „Der Anspruch muss sein, sowohl die betroffenen Bürgerinnen und Bürger, als auch die Unternehmen, die in Wilhelmshaven investieren wollen und einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten wollen, zusammenzubringen“ so Howard Jacques, Fraktionsvorsitzender der SPD.

Hartmut Tammen-Henke, Vorsitzender des SPD -Ortsvereins Nord betont die absolute Notwendigkeit für die Energiewende. Wilhelmshaven hat dabei die besten Voraussetzungen, seine Ziele der Energiedrehscheibe Deutschlands weiter zu entwickeln. „Wir müssen dabei aber die Bevölkerung durch transparente Entscheidungen beteiligen und so zur Motivation für das gemeinsame Ziel der Energiewende beitragen“, so Tammen-Henke.

Dez 112020
 

DIE SPD HÄLT IN KLIMAFRAGEN REDEN FÜR GOLD UND NICHTSTUN FÜR SILBER - Umweltverbände waren zum Runden Tisch nicht eingeladen

Pressemitteilung vom 11. Dezember 2020 * Es ist völlig richtig, dass Bundestagsabgeordnete Siemtje Möller und Landesumweltminister Olaf Lies (beide SPD) sich um die Zukunft von Wilhelmshaven und Friesland als Energiestandort Gedanken machen. Das Problem ist, dass beide sich weiterhin an veralteten Technologien festhalten und die kurzfristigen Interessen der fossilen Wirtschaft immer noch höher bewerten, als das Erreichen von notwendigen Klimazielen.

Zu einem von Lies und Möller initiierten Runden Tisch wurden neulich Unternehmer*innen und Betriebsrät*innen aus der Energiebranche eingeladen. „Die Ergebnisse des Runden Tisches wurden nicht veröffentlicht, allerdings warten wir immer noch darauf, dass die SPD in Hannover und Berlin sich klar von fossilem LNG distanziert. Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat gerade den Fördertopf für Flüssiggas auf 120 Millionen EUR erhöht – mit Unterstützung der Sozialdemokraten! Zukunftsfähige Energiepläne sehen anders aus,“ so Alexander von Fintel, Vorstandsmitglied der Grünen Wilhelmshaven.

Umweltverbände oder Klimawissenschaftler*innen, die über umfassendes Wissen der verschiedenen möglichen Technologien sowie einen klaren Blick für die Klimaziele hätten, waren zum Treffen von Lies und Möller nicht eingeladen. „Wie die energetische Versorgung der Zukunft aussieht, wird nicht von Politik und Wirtschaft alleine entschieden. Die Natur wird bestimmen, ob unsere Anstrengungen reichen oder nicht. Das Einbeziehen von Expert*innen sowie eine Einigung auf einen realistischen Plan für einen möglichst schnellen Ausstieg aus den fossilen Energien sind dringend notwendig. Zuerst müssen in Berlin klare Weichen gestellt werden. Nur in einem klaren Kontext machen Pläne zum Beispiel für Wasserstoff wirklich Sinn, denn er ist der Champagner der Energieträger. An vorderster Stelle müssen immer Energie-Einsparungen stehen.“, sagt Sina Beckmann, Vorstandssprecherin des grünen Kreisverbandes Friesland, welche Siemtje Möller bei der Bundestagswahl 2021 im Wahlkreis 26 Konkurrenz machen möchte.

Aus Sicht der Grünen hat die SPD den Ausbau von erneuerbaren Energien nicht vorangetrieben sondern ausgebremst. „In der Wind- und Solarbranche sind viel mehr Arbeitsplätze dank dem Zögern der großen Koalition in Berlin schon verloren gegangen, als durch den Kohleausstieg bedroht sind. Solaranlagen werden kaum noch in Deutschland hergestellt, auch Windanlagenbauer wie Enercon stehen unter Druck. Wer sich für gut bezahlte und sichere Arbeitsplätze interessiert, sollte sich für die Energiewende stark machen“, findet Dr. Arendt Hindriksen, Kreisvorstandssprecher der Grünen Wittmund.

Die SPD hat zwar verstanden, dass Klima und Energie sehr wichtige Themen sind. Weder Siemtje Möller noch Olaf Lies schaffen es aber bislang, sich klar auf die Seite des Klimas zu stellen, wenn Industrielobbyist*innen Druck machen. Das wird sich wahrscheinlich nicht ändern. Genau deswegen werden Wähler*innen, denen das Klima wirklich wichtig ist, weiterhin Grün wählen

Jun 162019
 

Diskussion über Energiewende

Leserbrief zum WZ-Bericht „SPD – Prof. Appel sorgt sich um Stabilität des Stromnetzes“

Herr Prof. Appel hatte auf Einladung der SPD und in der WZ ein weiteres mal die Gelegenheit, den durch Menschen angetriebenen Klimawandel zu leugnen und Menschen im grundlegendem Schulwissen zu verunsichern.

Durch den Begriff „Querdenker“ soll ihm wohl eine Opferrolle zugesprochen werden nicht gehört zu werden gegenüber z.B.  mehr als 28000 in Deutschland tätigen Wissenschaftler die erneut auf den katastrophalen Handlungsstillstand beim CO2 Ausstieg und Klimaschutz hinweisen.

Es ist schlichtweg ein NoGo, weiter fossile Brennstoffe über die Grenzwerte des Pariser Klimaabkommen 2030 hinaus auszustoßen. Der beschlossene Kohleausstieg für Deutschland bis 2038 reicht nicht aus und die Verkehrspolitik hat in den letzten 10 Jahren einen CO2 Anstieg anstatt Senkung erbracht.

Ein weiter so wie bisher, führt zu einer Erderwärmung um 4 ° C bis zum Jahr 2100. Leider wurden alle seriösen Klimavorhersagen ausgehend von 1990 bis heute weitgehend getroffen bzw. sogar übertroffen, daher ist davon auszugehen, dass auch die 4°C bei Untätigkeit zur Jahrhundertwende mit einer hinreichenden Genauigkeit eintreffen. Bei 4° C reden wir von der weitgehenden Unbewohnbarkeit des afrikanischen Kontinents. Überschwemmungen großer Teile Niedersachsens sind zu erwarten, oder können Sie sich vorstellen das höhere Deiche mehrere Meter Meeresanstieg zusammen mit immer heftiger werdenden Stürmen dauerhaft standhalten werden. Ein Artensterben in nie dagewesenem Ausmaß hat bereits begonnen. Eine Millionen Arten sind infolge des Klimawandels und der aktuellen Agrawirtschsft direkt vom Aussterben bedroht. Herr Prof. Appel wohl nicht mehr aber die Kids von „Friday for Future“ werden wohl die einsetzenden Flüchtlingsströme miterleben die vor Hunger oder Überflutung, Wetterkatastropen und Bürgerkriegen gezwungen sind ihr Heimat zu verlassen, wenn sie nicht selbst los ziehen müssen weil Ihnen buchstäblich das Wasser bis zum Hals steht.

Wenn Sie den 28000 Wissenschaftlern überzogene Panikmache unterstellen, lassen Sie sich doch bitte auf folgendes Gedankenexperiment ein.

Sie fahren mit hoher Geschwindigkeit ein Fahrzeug und sehen vor sich eine Gefahr, die Sie nicht einschätzen können, würden Sie dann nicht wie jeder andere auch, die Geschwindigkeit soweit reduzieren damit ein sicheres passieren der Gefahrenstelle möglich wird?

Herr Prof. Appel schlägt vor durch weiteren Zubau von Kohlekraftwerken die Geschwindigkeit noch mal zu erhöhen um die Gefahrenstelle so schnell wie möglich zu umfahren.

Wenn also akzeptiert wird, dass der Kompromiss des „Pariser Klima Abkommen“ eingehalten werden muss, selbst für Deutschland, dann kann man sich über das „wie“ unterhalten. Um den besten Weg zu stabilen Netzen, Versorgungssicherheit oder Energiespeicher kann dann gestritten werden. Es gibt noch nicht Antworten zu allen Fragen. Klimaskeptiker wie Herr Prof. Appel werden immer die Möglichkeit finden einzelne Themen herauszupicken und damit das gesamte in Frage zu stellen.

Aber es gibt auch Menschen, die anpacken, um die Katastrophe aufzuhalten. So sind auf EU Ebene und in den Arbeitskreisen des VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.)  kürzlich Netzanschlussregeln verabschiedet worden, die Fragen zu stabilen Netzen aufgreifen und erhebliche Fortschritte erlangt haben. Der selbsternannte Stromnetzexperte Herr Prof. Appel ist seit Jahren nicht auf einer dieser Veranstaltungen gesehen worden.

Ich würde mir wünschen, dass sich die SPD sowie auch alle anderen Parteien und Entscheidungsträgern von Experten zum Klimaschutz beraten lassen, die sich positiv am Klimaschutz beteiligen und nicht zu beginn erst mal grundlegendes Schulwissen anzweifeln.

Das neu gegründete regionale Netzwerk „Scientist for Future, Bremen“, mit beteiligten auch aus Wilhelmshaven vermittelt Experten, die ihnen gerne den Stand der Wissenschaft vermittelt. Angst ist ein schlechter Ratgeber, solide Wissenschaft kann da schon mehr.

Rainer Klosse, Blumenstr. 4, 26382 Wilhelmshaven

Sep 012011
 

Energiekrise ante portas

Die Energiewende ist in der Wilhelmshavener Parteienlandschaft nur ein Thema unter vielen

(jm) Deutschland ist in Energiewendestimmung! Landauf, landab wollen immer mehr Gemeinden ihre Energieversorgung in die eigene Hand nehmen. Sie gründen Energieversorgungsunternehmen und kaufen mit privaten Partnern die Stromnetze in ihren Demarkationsgebieten von den großen Netzkartellen (wie z.B. TenneT) zurück. Viele nutzen schon die örtlichen Energiequellen und produzieren – weil es sich lohnt – Strom aus Wind, Sonne, Wasserkraft, Biomasse oder Erdwärme.1) Weiterlesen »

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