Leserbrief 2
Apr 151991
 

Leserbriefe:

Zum Kommentar „In eigener Sache (Gegenwind 99)
Moin, Moin!
Das ist also Eurer Meinung nach Eure Freizeitaufgabe, aufzudecken, was nicht in Ordnung ist.
Deckt Euch (es tut mir leid, daß ich „Euch“ schreiben muß, aber die Redaktion hat diesen Kommentar unterschrieben) doch bitte mal selber auf, gebt doch bitte auch mal zu, dass Ihr diejenigen wart, die „Mist gebaut haben“, um es mit Euren Worten auszudrücken.Und wenn Ihr der Meinung seid, daß es dann ja immer noch die Möglichkeit gibt, einen Leserbrief zu schreiben, ist es ja schon fast so zu verstehen, daß Ihr sagt: Nun laßt Euch doch erst mal „verprügeln“, über Gründe können wir später nachdenken!
Nein, mit mir so nicht mehr, Euer Gegenwind-Journalismus hat in diesem Kommentar leider die letzte Substanz an Glaubwürdigkeit verloren.
Zum Artikel über den Stadtjugendring in Ausgabe 98 waren bereits Leserbriefe verfaßt, doch wurden diese nicht versandt, weil ein Gespräch mit den „Hobbyjournalisten“ Anette Nowak und Erwin Fiege den Anschein gab, daß der in diesem Fall von Euch „gebaute Mist“ in der nächsten Ausgabe richtig gestellt wird. Aber nein, nicht der kleinste Anschein von journalistischer Fairness, sogar noch ein peinliches Verkriechen der verantwortlichen „Hobbyschreiber“ hinter dem Rücken der Redaktion in einem nicht zu greifenden „Kommentar in eigener Sache“. Wenn der Gegenwind so weiter macht, dann ist von ihm bald nur noch ein Hauch von unfundiertem Sing-Sang zu vernehmen.
Schade, daß ich diesen Leserbrief ausgerechnet für die 100. Ausgabe schreiben muß, aber für Glückwünsche fehlt mir zur Zeit einfach die Laune.
Unseren Anzeigenauftrag des „Café Seewärts/Hotel Seeräuber“ ziehe ich hiermit ebenfalls zurück, denn ich möchte nicht weiter dazu beitragen, daß irgendwelche „Hobbyjournalisten“ einen persönlichen Kleinkrieg gegen ihre „wehrlosen Opfer“, denen dann höchstens noch die „großartige“ Möglichkeit einer Gegendarstellung bleibt, führen können. Den bisher hierfür verwendeten Betrag werde ich einem besseren, gemeinnützigen Zweck zuführen.
In Erwartung der nächsten „Gegenwind-Prügel“ verbleibe ich trotzdem mit freundlichen Grüßen

Arend Roland Rath
Südstrand 120

 

Anmerkung zu diesem Leserbrief
Wir freuen uns, daß sich jemand durch den Kommentar „In eigener Sache“ angesprochen fühlt, wenn dieser auch auf andere Leute gemünzt war. Raths Leserbrief veranlaßt uns zu einigen Bemerkungen:
Als Rath uns nach dem Erscheinen der vorletzten GEGENWIND-Ausgabe aufforderte, auf einer SJR-Vorstandssitzung eine „Richtigstellung“ der Aussagen des Artikels „War’s das? – vom Niedergang des Stadtjugendrings“ entgegenzunehmen, nahmen wir diese Einladung an.
Im Jugendheim Kirchreihe las uns Rath den bewußten Artikel abschnittsweise vor, um nach jedem Absatz zu bestätigen, daß er stimmte. Nur nach der Passage, er habe sich in den SJR-Vorstand wählen lassen, „weil er in den JWA (Jugendwohlfahrtsausschuß) wolle und ansonsten kein Interesse an der Vorstandsarbeit habe“, widersprach er. Wer ihn kenne, wisse genau, daß das nicht zutreffe.
Da uns die zitierten Worte so mitgeteilt worden sind, steht hier Aussage gegen Aussage. Darüber einen weiteren Artikel zu schreiben, hätte den Widerspruch nicht auflösen, sondern nur darstellen können.
Danach folgten einige Ausführungen über Raths Vorstellungen und Zukunftspläne in Sachen SJR. Alles in allem war uns das keinen Artikel wert. Wir hielten es für besser, abzuwarten, bis es wirklich etwas zu berichten gibt. Wir dachten uns allerdings nach der Sitzung mit dem SJR-Vorstand, daß A.R.R. von uns nun einen Lobesartikel über ihn erwartete. Wir rechneten auch damit, daß er ansonsten seine Werbeanzeige zurückziehen würde. Es ist schließlich bekannt, daß manche Unternehmer versuchen, mit ihren Anzeigen Gefälligkeitsjournalismus zu erzwingen. Wir müssen die finanzielle Einbuße, die das für uns bedeutet, hinnehmen. Wie gesagt: „GEGENWIND – die Zeitung, die sich nicht kaufen läßt“.
Der bewußte Artikel in der Nummer 98 endete mit den Worten: „Und wenn’s nur ein Pups ist, Hauptsache, man steht in der Zeitung!“ Das hat Arend Roland Rath nun sogar im 100. GEGENWIND geschafft!

Erwin Fiege
Anette Nowak

 

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