Ems-Jade-Lauf
Okt 072004
 

Laufen gegen den Krebs

Der 4. Ems-Jade-Lauf steht bevor

(noa) Wie kommt man als Ruheständler-Ehepaar an einen Vollzeit-Job? Wie die Jungfrau zum Kind! Irmgard und Jürgen Schlundt vom „Running Team“ Wilhelmshaven wurden vor vier Jahren mal gefragt, ob sie nicht ein bisschen mithelfen könnten, z.B. beim Kaffeeausschank oder so. Diese kleine Gefälligkeit hat sich in den Jahren zu einem sehr arbeitsreichen, aber auch sehr befriedigenden Ehrenamt entwickelt.

EmsJadeLaufZusammen mit dem Ehepaar Martina und Sven Huth und einigen Anderen organisieren sie auch in diesem Jahr den letzten Abschnitt des Ems-Jade-Laufs. Dieser ist – als Teil der BARMER/BamS/ZDF-Aktion „Deutschland bewegt sich“ – eine Herausforderung für Menschen, die sich noch längere Strecken als die 42,195 km eines Marathonlaufes zutrauen. Gleichzeitig ist er aber auch ein großes Wohltätigkeitsprojekt.
Vom Emder Ratshaus bis zur Sporthalle Süd zwischen Rhein- und Weserstraße, immer am Ems-Jade-Kanal entlang, misst die Strecke 72 Kilometer. Man muss allerdings nicht unbedingt die ganze Strecke allein laufen: Es treten auch Staffeln an, die sich die Strecke teilen und deren EinzelläuferInnen Abschnitte zwischen 4,5 km und 11 km wählen können.
Verschiedene Sportvereine und Lauftreffs betreuen entlang der gesamten Strecke die Teilabschnitte. Das Wilhelmshavener Running Team ist verantwortlich für die letzte (und längste) Etappe von Dykhausen nach Wilhelmshaven.
Was man da alles bedenken, planen und in die Wege leiten muss, ist in den letzten Wochen vor dem Lauf eine Vollzeitbeschäftigung: Am Wechselpunkt in Dykhausen und einigen anderen Stellen stehen Helfer mit Erfrischungen bereit und passen auf, dass die Läufer im Eifer des Gefechts nicht etwa den Verkehr und sich selbst gefährden. Die Erfrischungen müssen zuvor von Sponsoren erbeten werden. Hunderte von Trinkbechern und Küchentüchern müssen mit dem Wasser und den Kräckern an die Stationen gebracht werden.
Am Zielort sorgen die ehrenamtlichen Helfer aus Wilhelmshaven nicht nur für die Stärkung der LäuferInnen, sondern gestalten auch die Siegerehrung und eine Party. Sie haben von verschiedenen Organsationen Bierzeltgarnituren geborgt, die sie natürlich nicht einfach so in die Sporthalle stellen können; die muss erst einmal mit einem stabilen Teppich ausgelegt werden. Kaffee und Kuchen, Kaltgetränke und belegte Brötchen, Suppe und das ganze dazu benötigte Geschirr und Besteck müssen bis zum späten Vormittag des 10. Oktober vorhanden sein (und am Montag muss die Halle wieder im Originalzustand für den laufenden Sportbetrieb zur Verfügung stehen).
Neben den Ehrenamtlichen des Running Teams tragen viele weitere Menschen zum Gelingen dieses großen Ereignisses bei. Viele Wilhelmshavener Betriebe geben Sachspenden und Geldbeträge. Nicht nur die schon erwähnten Stärkungen für die SportlerInnen und die Speisen und Getränke für die Party, sondern auch Sachspenden für eine Tombola, die bei der Party stattfinden wird, hat das Running Team von ihnen erhalten. Die ganze Liste dieser Firmen und Organisationen wäre zu lang für diesen Artikel; um niemanden zu bevorzugen oder zu benachteiligen, nennen wir hier keinen von ihnen.
Zwei auswärtige Sponsoren seien allerdings erwähnt:: Die größte Geldspende kommt von der Firma Carl Wilh. Meyer. Unsere älteren LeserInnen erinnern sich noch an Eisen-Meyer in der Gökerstraße – dieser Betrieb mit Sitz in Oldenburg hat mit Erfolg Kunden und Lieferanten um einen Euro pro gelaufenem Kilometer gebeten. Um die 10.000 Euro kamen so zusammen. Der am weitesten entfernt sitzende Sponsor ist die Erdinger-Brauerei, deren Beitrag in einer erklecklichen Menge Weißbier besteht.
Das fließt dann bei der Party am 10.10. ab 14 Uhr in der Sporthalle, zu der das Running Team nicht nur Läufer und andere Sportbegeisterte, sondern jeden einlädt. Schon außerhalb der Halle wird „Sambaracuda“ jeden eintreffenden Läufer mit Trommeln begrüßen, und die indianische Gruppe „Los Legendos“ wird die Siegerehrung musikalisch untermalen, auch sie unter Verzicht auf eine Gage.
Was hat das ganze mit Krebs zu tun? Der gesamte Reinerlös aus dem Lauf wird dem „Verein für Leukämie- und Krebsforschung e.V.“ in Aurich zur Verfügung gestellt, der den Zweck verfolgt, die Erforschung der Leukämie und anderer Krebserkrankungen zu unterstützen.

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