Gegenwind 1985
Feb 201985
 

Im Ernstfall hilflos

Chlorgas über F’groden

(rob) Die Kette ungeklärter Umweltbelastungen im Stadtnorden setzt sich offensichtlich fort. Jüngstes Beispiel: Kinder an der Nogatschule mußten mit Hals- und Augenreizungen in ihr Schulgebäude flüchten.

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Feb 201985
 

Aktivitäten

Die 40. Wiederkehr der Befreiung Europas und Deutschlands vom Hitlerfaschismus ist z.Z. ein gefühlsbeladenes Diskussionsthema. Die Friedensbewegung macht Vorschläge, wie wir in Wilhelmshaven dieses Ereignis begehen können.

Die Friedensbewegung geht an die Arbeit

Rege Tätigkeit entfaltet sich wieder in der Wilhelmshavener Friedensbewegung!

Am 21.2. trafen sich Vertreter aus 18 Wilhelmshavener Organisationen und Gruppen zur Abstimmung inhaltlicher und organisatorischer Vorbereitungen zum 40. Jahrestag des Endes von Naziterror und Krieg am 8.Mai.
Man kam einstimmig überein, die Aktivitäten der Wilhelmshavener Friedensbewegung mitzutragen und sich daran tatkräftig zu beteiligen. Wie sich die Mitarbeit im Einzelnen gestalten wird, muß noch in den Organisationen ausgelotet werden.

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Feb 201985
 

Spitzentöne aus dem Rathaus

Eine politische Kehrtwende um 180° in Sachen Industrieansiedlungs- und Umweltpolitik zeichnet sich ab, sofern der neue Oberstadtdirektor Arno Schreiber seine Worte in Taten umsetzt. Wir berichten über ein Gespräch mit dem „Neuen“.

Neue Töne von der Spitze

(Woku ) „Wir haben nichts zu verbergen.“ Nach diesem Motto möchte der neue Wilhelmshavener Oberstadtdirektor Arno Schreiber die Verwaltung leiten. Allerdings wolle man „mit einheitlicher Stimme nach außen sprechen“ und Ansprechpartner sei „stets der Hauptverwaltungsbeamte.“ Der Gegenwind sprach ihn an.

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Feb 201985
 

Amtsmüde?!

Als stolzer Sieger wollte dem Vernehmen nach CDU-Patriarch Hans Janßen seine politische Karriere beenden und fürderhin als‘ „elder Statesman“ ohne Karrieredruck agieren. Die richtige Einsicht, daß es nach den einmaligen CDU-Erfolgen der letzten Landtags- und Kommunalwahlen wohl keinem CDU-ler mehr gelingen werde, im rotgrünen Wilhelmshaven eine Mehrheit zu erringen, hatte Janßen bewogen, im kleinen Kreise seinen Verzicht auf die nächste Oberbürgermeisterkandidatur kundzutun. Da hatten nach unseren Informationen der ehrgeizige CDU-MdB Erich Maaß und seine Freunde alle Hände voll zu tun, um Janßen umzustimmen. Denn ohne WZ-Liebling Janßen sähe die CDU bei der nächsten Wahl vermutlich alt aus. Und so muß die CDU-Lokomotive noch einmal ins – wie Janßens Parteifreunde meinen – aussichtslose Rennen um den Oberbürgermeisterposten.

Feb 201985
 

Mittelalter

Wie weiland die altpreußischen Junker dürfen im Ältestenrat, dem „Ehrengericht“ des Rates, CDU-Mitglieder über sich selbst zu Gericht sitzen. Der Grüne Bürgerschaftler Dr. Uwe Anders hatte eine Sitzung des Ehrengerichts gefordert, weil er vermutete, daß CDU-Ratsherr Rolf Rütters Nichtöffentliches öffentlich ausgeplaudert hatte – mit Unterstützung seiner Parteifreunde Heinz Müller ,Eberhard Schodde und Joachim Schmidt-Prestin.
Die Mitglieder des Ältestenrats Schodde und Müller befanden, dass das Verhalten der Ratsherren Schodde und Müller nicht so schlimm sei. Zusammen mit ihren SPD-Kollegen ermahnten sie sich in einer „Grundsatzerklärung“, Informationen aus nichtöffentlichen Sitzungen nicht zu veröffentlichen, es sei denn, besagte nichtöffentliche Informationen wurden in öffentlicher Sitzung ausgeplaudert. Nun denn!

Feb 201985
 

pökeln

Pökelferkel

sind nach Ansicht jadestädtischer Umweltfreunde jene Salzfetischisten die’s in diesem Winter trotz Verbot nicht lassen konnten. Zu den Pökelferkeln gehören die Kriminalpolizei, die Post, die Bundeswehr, anfangs die Stadtverwaltung selbst und etliche private Reinigungsfirmen. Belangen konnte man die salzigen Zeitgenossen in diesem Jahr noch nicht. Der Rat hatte vergessen, das Salzstreuverbot mit entsprechenden Strafandrohungen für Umweltsünder abzusichern.

Feb 201985
 

Erbsenzählerei

ist es für den einflußreichen WZ-Redakteur „Max“ Schmid, wenn Ratsmitglieder die unnütze Verschleuderung von Steuergeldern in Höhe von „nur“ 34.000 Mark kritisieren.
Nach dem Ölskandal 1983 hatte der damalige Oberstadtdirektor Dr. Gerhard Eickmeier pro forma eine Überprüfung des Pachtvertrages mit der Firma Bohlen und Doyen angeordnet, die seit 1983 die Mülldeponie in privater Regie betreibt. Den Auftrag zur Überprüfung erhielten aber nicht die kostengünstig arbeitenden städtischen Hausjuristen vom Rechtsamt sondern Eickmeiers „Hofanwalt“ Bolko Seifert. Der Streitwert betrug neuneinhalb Mio. Mark und Seifert kassierte für ein paar beschriebene DIN A4-Seiten 34.000 Mark. Inhalt: Bohlen und Doyen dürfen trotz Ölferkelei die Deponie weiter betreiben. Den Betrag fand CDU-ler Focke Hofmann übrigens nur mit Mühe heraus. Er war im Haushalt auf mehrere Posten verteilt und geschickt versteckt worden.

Feb 201985
 

Unhöflich

verhielt sich der CDU-Fraktionsvorsitzende Eberhard Schodde, nachdem er Silvester in verständlicher Sinnestrübung vertrauliche Aufzeichnungen verloren hatte. Der Anruf des freundlichen Finders erreichte Schodde am Neujahrstag offenbar in muffelnder Katerstimmung – was angesichts der deutschen Art, den Jahreswechsel zu feiern, ja auch noch verständlich ist. Weniger verständlich hingegen ist, daß der CDU-Repräsentant seine Papiere – sie hätten ja auch in die Hände des Gegenwindes fallen können! – durch eine Angestellte beim Finder am 2.Januar ohne ein Dankeschön abholen ließ.

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