Echte Schweißarbeit
des Wilhelmshavener Künstlers Klaus Evenburg ist seit dem 8. Juli am Südstrand zu bewundern: Nach mehreren Jahren Vorlaufzeit dürfen jetzt seine „Windwächter“ alle Südstrandbesucher/innen begrüßen.
Noch schweißtreibender als die Herstellung dürfte die Überwindung der bürokratischen und finanziellen Hindernisse gewesen sein: Deichbehörden und –verbände sind ja ebenso eigen, wenn jemand etwas in ihre geheiligten Erdwälle rammen will, wie die Stadt, wenn jemand an ihr Sparschwein will. So ist die Verwirklichung privaten Sponsoren zu verdanken. Diese bei der Einweihungszeremonie – bei passend stürmisch-feuchtem Wetter – lobend zu erwähnen, war somit durchaus angemessen; der Rest der hochgestochenen Reden war allenfalls geeignet, dem Publikum den spontanen Spaß an dieser Bereicherung des Stadtbildes zu verderben. So zutreffend der Hinweis von Dr. Sommer war, dass Evenburg sich hier an Picassos „Guernica“ wie César Manriques Landschaftskunst auf Lanzarote anlehnt, so überflüssig seine Belehrung, es handele sich um „Kunst im öffentlichen Raum“. – Da wären wir von allein nie drauf gekommen! – Unübertrefflich auf der nach unten offenen Richterskala für Beliebigkeit punktete wiederum OB Menzel, der es schaffte, sogar dieses erfrischend harmlose Kunstwerk in Verbindung mit dem Jadeport zu bringen. Unsere intellektuell unterbelichtete Kulturredaktion nimmt sich heraus, die Windwächter einfach hübsch, witzig und gelungen zu finden, ihrem „Vater“ Klaus Evenburg dafür zu danken und zu hoffen, dass solche „Kunst im öffentlichen Raum“ in Wilhelmshaven Schule macht. (iz)
Sorry, the comment form is closed at this time.