ist so manchem Theaterinteressierten ein Zitat vom NS-Propagandaminister Joseph Goebbels in der „Einladung zur Spielzeit“-Broschüre des Stadttheaters. Nach einem Hinweis, daß sich die Ufa während des l. Weltkrieges gründete („die Reichsregierung suchte ein neues Propagandamittel“) folgt eine Auflistung der großen Ufa-Stars: Zarah Leander, Lilian Harvey, Hans Albers… Dann kommt die Erkenntnis „Aber 85 Jahre (gemeint sind wohl 75 Jahre -hk-) deutsche Filmgeschichte beinhalten auch 85 (75 -hk-) Jahre Zeitgeschichte, die nachdenklich stimmt. “ Dieser Aufforderung zur Nachdenklichkeit wird dann das Goebbels-Zitat „Der Film ist ein nationales Erziehungsmittel erster Klasse. In dieser Zeit stärkster Anspannung sollen Film und Rundfunk dem Volke Entspannung geben. Die gute Laune muß erhalten bleiben.“ nachgestellt. Die VerfasserInnen der Broschüre mögen sich ja bei der unvermittelten Benutzung des NS-Propagandazitates etwas gedacht haben – nur was? Einem Fehler des Setzers ist es sicherlich zuzuschreiben, daß der Name des Zitatengebers so unter dem Artikel platziert wurde, daß beim oberflächlichen Lesen der Eindruck entsteht, der gesamte Text sei von Goebbels verfaßt. (hk)
Sep 141992
Aufgestoßen
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