Zum Artikel „Gemeinderat im Funkenregen“ Gegenwind Nr. 131
Liebe Gegenwind-Redaktion,
daß ich erst jetzt mit Bezug auf den oben genannten Artikel schreibe, hat den Grund, daß mich der Gegenwind nur noch bei meinen sporadischen Besuchen in der Heimat erreicht. Ich hoffe, Sie haben trotzdem noch für eine Anregung zum Thema, ggf. auch als Leserbrief, Verwendung.
Jochen Melder (gemeint ist wohl Martin, red) schreibt zur Klärschlammverbrennungsanlage in Sande, daß gegen die Anlage protestierende Bürger „fehlerhafte Betriebsabläufe und Störfälle in dieser erstmalig betriebenen Pilotanlage befürchten“ (Hervorhebung von mir, R.B.). Offenbar hat der Gegenwind nicht sorgfältig recherchiert: Ich selbst habe ein knappes Jahr lang quasi in Nachbarschaft zu der echten Pilotanlage gelebt und studiert. Im dänischen Städtchen Roskilde nämlich. Die Anlage ist von einer dänischen Firma entwickelt und in Anlehnung an die in Dänemark geltenden eben nicht gerade laschen Umweltauflagen konstruiert und betrieben worden. Soweit mir bekannt ist ohne jeden „Störfall“. Neu an der Sander Anlage ist lediglich das Rauchgasfiltersystem, das nachgerüstet werden mußte, um den noch strengeren deutschen Abgasgrenzwerten gerecht zu werden!!!
Solche Filteranlagen sind aber ebenfalls schon jahrelang in den verschiedensten Anwendungen erprobt. Da diese Anlagen gleichzeitig mit Meßinstrumenten zur Emissionsmessung ausgerüstet sind, zieht auch das Argument der Gifthaltigkeit der Verbrennungsrückstände nicht, denn die werden ja so kontrolliert.
Wenn freilich zu befürchten ist, daß Verbrennungsrückstände giftig sind, dann kann das Gift nur aus dem Brennmaterial kommen. Wieso die unkontrollierte Verwertung von Giften in Bioreaktoren besser sein soll, als die kontrollierte Lagerung von Verbrennungsrückständen, muß mir nun erst jemand erklären… Mit bestem Gruß
Roland Bösker
Hufelandstr. 16
30453 Hannover
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