Kommunalwahl
Aug 292001
 

Liste Sieben

Zur Kommunalwahl am 9. September treten erstmalig zwei Wählergemeinschaften in Wilhelmshaven an. Neben der Wählergemeinschaft Wilhelmshavener Alternative Liste (Walli) wirbt auf Platz 7 der Wählerliste die Wählergemeinschaft Wilhelmshavener Bürger (WWB) um Stimmen für ihre Kandidaten. Der Entschluss, eine Initiative zu gründen, kam den Akteuren erst im Oktober des letzten Jahres. Trotzdem hat man es geschafft, für alle 6 Wahlbereiche Kandidaten aufzustellen.

Eine Frau ist nicht darunter, und ein/e Bewerber/in für das vereinigte Oberbürgermeisteramt wurde für diese Wahl auch noch nicht gefunden.
Dafür haben sie einen interessanten Kandidaten im Wahlbereich III, den Schlossermeister Udo Hegenbart, der zurzeit noch eingeschriebenes Mitglied der SPD ist. Ihm droht wohl wegen des Fremdgehens jetzt ein Parteiausschlussverfahren. Über lange Jahre war Hegenbart Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Heppens, dem „Heimatverein“ des amtierenden Oberbürgermeisters Eberhard Menzel. Wegen der Schulpolitik seiner Partei gab er Ende der 80er Jahre sein Parteibuch zurück, trat aber vor zwei Jahren wieder ein. Doch verbiegen lassen will er sich nun nicht mehr. In einer Anzeige in der WZ macht er es deutlich: “Deshalb jetzt gerade – WWB“.
Wie der Sprecher der Wählergemeinschaft, Kaufmann Peter Westerman, im Gespräch mit dem Gegenwind erklärte, war es relativ leicht, die erforderlichen 30 Unterschriften für jeden Wahlbereich zu bekommen. Unter den Unterzeichnern sollen auch Mitglieder der SPD und anderer politischer Parteien gewesen sein. Die Gruppe, die erst nach der Wahl einen eingetragenen Verein gründen will, muss ohne Sponsoren auskommen, und so finanziert jeder Kandidat seinen Wahlkampf aus der eigenen Tasche.
Ihr Wahlprogramm ist kurz und knapp und unterscheidet sich eigentlich nur dadurch von den Wahlversprechen der anderen Parteien. So wollen ihre Kandidaten – sofern sie gewählt werden – u.a. die Ansiedlung des JadeWeserPorts „mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln“ vorantreiben. In der Jugendpolitik wollen sie Jugendliche dazu befähigen, „ihre Lebensbedingungen zu erkennen, ihre gesellschaftlichen Interessen wahrzunehmen … und die Rechte anderer zu achten.“
Oberstes Gebot bei Haushaltsbeschlüssen soll für sie die Sparsamkeit sein. Geht es nach ihnen, so soll es auch mehr Sauberkeit in der Stadt geben. Nicht – wie in ihrem Eckpunktepapier geschrieben – sollen so genannte „Straßenscherifs“ die Spielplätze, Anlagen, Straßen und Wege der Stadt „überwachen“. Vielmehr sollen in Zusammenarbeit von Ordnungs- und Jugendamt ABM-Kräfte dafür sorgen, dass Kinderspielplätze und Grünanlagen nicht verunreinigt werden.
In der heißen Phase bis zur Wahl am 9. September wollen sie SPD und Grüne auffordern, u.a. endlich die wirkliche Schuldensumme der WPG öffentlich zu machen.
Die Kandidaten um Westerman geben sich optimistisch. Westerman: „Wir rechnen damit, dass vier Kandidaten der WWB auch Ratsmitglieder werden.“

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