Bau des JadeWeserPort in weite Ferne gerückt
(BI gegen den JadeWeserPort) Nun ist die Katze aus dem Sack. Wilhelmshaven macht die „Drecksarbeit“, die „Intelligenz“ bleibt in Bremen.
Zwischen Wilhelmshaven und Bremen wird sich mittelfristig eine ähnliche Arbeitsteilung wie zwischen Bremerhaven und Bremen entwickeln, so der Bremer Senat. Das heißt, Dienstleistungen im Hafen und alle Arbeiten, die an die Kaje gebunden sind, werden vor Ort erledigt, während ergänzende, höherwertige Dienstleistungen in Bremen stattfinden können, beispielsweise im Güterzentrum oder am Flughafen.
Wilhelmshaven hätte eben auf absehbare Zeit kein adäquates Angebot an oberzentralen Funktionen und muss diese „an anderen Standorten nachfragen“. Von den zusätzlichen Arbeitsplätzen soll Bremerhaven stärker profitieren, da durch die Öffnung des neuen Wesertunnels die Verkehrsverbindung wesentlich besser für Pendler wird, so die „Welt“ in ihrer Ausgabe vom 03.03.03.
Hafensenator Josef Hattig meint, vor 2010 werde der Terminal nicht benötigt. Gestern wurde dessen Bau besiegelt. In Hattigs Behörde hieß es, „der Containerterminal IV hätte Vorrang“, berichtete die Nordsee Zeitung vom 25.01.03.
Noch deutlicher wird Jürgen Holtermann, Geschäftsführer der Hafengesellschaft Bremen Ports und designierter Vertreter des Geschäftsführers der JadeWeserPort-Realisierungsgesellschaft in der Nordsee-Zeitung vom 27.02.03:
Der Jade Weser Port in Wilhelmshaven wird in Betrieb genommen, wenn der Containerterminal IV in Bremerhaven ausgelastet ist. Das hat der Geschäftsführer der Hafengesellschaft Bremen Ports, Jürgen Holtermann, am Dienstag beim ‚Bremerhavener Dialog’ der Friedrich-Ebert-Stiftung versichert. Das Projekt Jade Weser Port ist betriebswirtschaftlich angelegt, sagte Holtermann. Ein Teil der Baukosten solle durch den Betrieb wieder hereingeholt werden. „Deshalb gehen wir mit dem Terminal auch erst an den Markt, wenn der Bedarf vorhanden ist“, bekräftigte der Hafenplaner.
Der Containerumschlag in Bremerhaven ist im Jahre 2002 nur noch um 2,9% gestiegen, eine Prognose für 2003 ist wegen der Irak-Krise unsicher. Das heißt, der Bau eines neuen Tiefwasserhafens in Wilhelmshaven ist mindestens für die kommenden 10 Jahre nicht erforderlich.
Die BI „Bürger gegen den Jade Weser Port“ (JWP) sieht sich in ihrer Auffassung bestätigt, dass der Bau des JWP ökonomisch und ökologisch unsinnig, überwiegend an den Interessen des Landes Bremen (EUROGATE) ausgerichtet ist und die Interessen der Wilhelmshavener Bevölkerung bezüglich Arbeitsplätze und Steuereinnahmen ignoriert.
Mit Arbeitsplatzversprechungen im Bereich von mehreren Tausend wurde bereits in den 70er Jahren bei der Aufspülung des Voslapper und Rüstersieler Grodens die Bevölkerung geködert. Geblieben sind von den Versprechungen ein paar Hundert Arbeitsplätze und riesige aufgespülte Flächen, die langsam zuwuchern und bereits jetzt alle Kriterien der FFH und der Vogelschutzrichtlinien der EU erfüllen.
Es kann und darf nicht wahr werden, dass sich solche unsinnigen und unrealistischen Planungen der Vergangenheit wiederholen und erneut ca. tausend Hektar wertvolles Watt- und Wassergebiet sinnlos dem „Hafenwahn“ geopfert werden.
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