Irak 5
Apr 032003
 

Die Fahne bleibt zu Hause!

(iz) Für eine Kundgebung, eine Demonstration braucht man erfahrungsgemäß Leute, die organisieren, moderieren, die Initiative ergreifen. Außerdem braucht man Transparente, Parolen und ein Megaphon oder was anderes als Stimmverstärker für die Redner. In diesem Zusammenhang müssen die Teilnehmer/innen der Wilhelmshavener Friedensdemos der MLPD (Marxistisch-leninistische Partei Deutschland) dankbar sein. Deren Mitglieder brachten alles mit, was man für eine Demo benötigt.

Bei der ersten Kundgebung am 20.3.lief es auch prima. Abgesehen von kleinen Aufklebern gegen den Krieg, die verteilt wurden, tauchte kein Parteiabzeichen auf. Doch bei der zweiten Kundgebung eine Woche später (zu der übrigens schon deutlich weniger Wilhelmshavener/innen den Hintern hoch kriegten) schlichen sich die 4 Buchstaben zunächst durch ein Hintertürchen ein, das im Laufe der Veranstaltung zu einem ziemlich peinlichen Scheunentor wurde. Ein Zwölfjähriger aus der großen MLPD-Familie hatte eine eindrucksvolle Rede gehalten. Sein Auftritt wäre auch in guter Erinnerung geblieben, hätte nicht im Anschluss ein Parteimitglied ein offensichtlich einstudiertes Interview mit ihm geführt, mit dem Ergebnis: Ja, meine große Schwester ist in der MLPD, und wer da mitmacht … kommt zur MLPD … Zeltlager …. der Rest ging im Lärm zahlreicher Trillerpfeifen unter, mit der die (ebenfalls super organisierten!) SchülerInnen und junge Antifaschisten ihrem Protest gegen diese Parteiveranstaltung Luft machten.
Also, bitte, bitte, liebe MLPDler: nächsten Donnerstag bitte keine Parteiwerbung mehr!

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