Frauentag: Flüchtlingsfrauen
Mrz 042016
 

Wie ergeht es geflüchteten Frauen in unserem Land?

Frauentag Internationale Begegnungen

Auf dem letzten Netzwerktreffen „Stopp Rechts“ wurde beschlossen, anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März eine Veranstaltung zum Thema „Wie ergeht es geflüchteten Frauen in unserem Land?“ zu organisieren. Angesichts der aktuellen Flüchtlingsbewegungen nach Deutschland drängt sich dieses Thema geradezu auf. Der Internationale Frauentag steht für Solidarität mit und zwischen den Frauen aller Länder. Frauen sind von Gewalt und Krieg in ihren Herkunftsländern besonders betroffen und unter den bei uns eintreffenden Flüchtlingen sind viele Frauen, die allein oder mit ihren Kindern auf sich gestellt sind, um mit der neuen Situation zurecht zu kommen.

Die Gleichstellungsbeauftragten in Wilhelmshaven und Friesland haben auch in diesem Jahr wieder einige Veranstaltungen rund um den Frauentag organisiert, doch das Programm konzentriert sich auf Frauen in Deutschland und Mitteleuropa, Selbstfindung und -verwirklichung, Gesundheit, Wellness und Ähnliches.

Mit der Veranstaltung „Internationale Begegnungen – Wie ergeht es geflüchteten Frauen in unserem Land?“ wird somit eine thematische Lücke gefüllt. Veranstalter ist Vegan Life Wilhelmshaven in Zusammenarbeit mit der Flüchtlingshilfe und „Stopp rechts“.

Beginn ist um 19 Uhr in den Räumlichkeiten der Flüchtlingshilfe Wilhelmshaven e.V. im Erdgeschoss des Jadezentrums, Grenzstraße 24 (Eingang schräg gegenüber von der Spar & Bau). „Hierzu sind alle recht herzlich eingeladen, solange sie keinem rechten Spektrum angehören oder mit der Gruppe Bürger WHV und AfD sympathisieren“, so die Veranstalter. Zur Begrüßung gibt es einen Empfang mit alkoholfreien Getränken und während der Veranstaltung ein paar kleine Häppchen, natürlich vegan. Nach einer kurzen Begrüßung durch Rainer Büscher (Vegan Life Wilhelmshaven) und Ann Clausing (Flüchtlingshilfe Wilhelmshaven e.V.) wird Axel Opitz (DGB Stadtverband Wilhelmshaven) ein paar Worte sagen. Anschließend kommen Flüchtlingsfrauen zu Wort, die von ihrer Flucht, aber auch von dem Leben hier berichten.

Infoveranstaltung der Stadt

Am selben Abend findet zur selben Zeit und im gleichen Gebäude, oben in der Stadthalle, eine Bürgerinformation zur Flüchtlingsunterkunft Ebkeriege statt. Bekanntlich richtet das Land Niedersachsen in den ehemaligen Kasernen eine Notunterkunft für bis zu 750 Flüchtlinge ein. Die von der Johanniter-Unfall-Hilfe geführte Einrichtung soll im Frühjahr in Betrieb gehen. Um die Öffentlichkeit aus erster Hand über die Einrichtung zu informieren, lädt die Stadt Wilhelmshaven zu diesem öffentlichen Informationsabend ein. Einlass ist ab 18.30 Uhr, Beginn um 19 Uhr. Die Bürgerinformation soll Anwohnern und interessierten Bürgern die Gelegenheit geben, in den Dialog mit den beteiligten Institutionen zu treten und ihre Fragen direkt an die Akteure zu stellen. Teilnehmen werden Vertreter des niedersächsischen Innenministeriums, der Johanniter-Unfall-Hilfe und der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland sowie Vertreter der Stadt Wilhelmshaven.

Angesichts der diffusen Ängste, der pauschalen Vorurteile und Gerüchte bis hin zu Falschbehauptungen, die von bestimmter Seite gestreut werden, um Stimmung gegen Flüchtlinge zu machen, ist es sinnvoll und wichtig, solch einen Infoabend anzubieten. Die Terminüberschneidung mit der erstgenannten Veranstaltung ist allerdings ärgerlich, zumal Stadt, Flüchtlingshilfe und „Stopp rechts“ grundsätzlich eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Es ist einfach dumm gelaufen: Zeit und Ort der „Internationalen Begegnungen“ waren bereits festgelegt und veröffentlicht, als die Presseinformation mit Einladung zum Infoabend der Stadt rausging. Bleibt zu wünschen, dass beide Veranstaltungen gut besucht werden.

Lesenswert: Zum Internationalen Frauentag 1989 haben Wilhelmshavener Frauen eine 56seitige Zeitung erstellt, u. a. mit einem Beitrag zur Solidarität mit schwarzen Frauen in Südafrika und Berichten von Migrantinnen über ihr Leben in WHV. Darüber hinaus bietet die Lektüre einen interessanten Rückblick, der einerseits nostalgisch, anderseits nachdenklich stimmen mag: Was hat sich in mehr als einem Vierteljahrhundert wirklich geändert? Hier gehts zur pdf.

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