Es wäre sicherlich besser gewesen, die 3. Banter See Konferenz in zwei Teile zu splitten, wie es auch die WZ in ihrer Berichterstattung für nötig hielt. An lediglich einem Abend konnten im Wesentlichen nur die verständlichen Probleme der Freizeitgärtner mit der Stadt Wilhelmshaven besprochen werden. Andere – durchaus ebenso brisante – Vorhaben und Planungen wie z.B. der Campingplatz in Klein Wangerooge oder die Wohnbebauung in diesem Areal kamen daher zu kurz.
Die Planung, in Klein Wangerooge einen Campingplatz zu errichten und im angrenzenden Bereich (heute noch z.T. Wald im Sinne des Gesetzes) ein Areal für Wochenendhäuser auszuweisen, muss Anlass zur Sorge und zur Entrüstung geben. Zum Einen würde für einen Campingplatz in Klein Wangerooge ein naturschutzrechtlich geschütztes Gebiet zerstört werden. Zum Anderen würde dieses Natur-Kleinod auch für die Naherholung der hiesigen Bürger unwiederbringlich vernichtet, denn ein Nebeneinander von Naherholung und Camping mit 220 Stellplätzen und entsprechender Umzäunung kann hier nicht funktionieren. Der dann noch zur Verfügung stehende Badestrand müsste von Campern und Naherholungssuchenden gemeinsam genutzt werden. Selbst das Ausbreiten eines Badetuchs oder gar ein Ballspiel dürfte schon aus Platzgründen kaum möglich sein. Ganz zu schweigen von den möglichen finanziellen Auswirkungen (Eintritts- und Parkgebühren).
In diesem Zusammenhang sollte auch nicht suggeriert werden (wie es CDU und SPD in Ihrem Beschlussantrag für die nächste Ratssitzung versuchen), dass mit einem Campingplatz in Klein Wangerooge Ersatz für den Geniusstrand geschaffen würde. Beim geplanten Campingplatz ist Fluktuation (aus touristischen Gründen?) vorgesehen – am Geniusstrand waren es viele Dauercamper und genau die soll es ja nach dem Willen der Planer hier nicht geben.
Auch die geplante Wohnbebauung am Banter See kann mit Blick auf die Zersiedelung und den hohen Flächenverbrauch in Wilhelmshaven bei abnehmender Bevölkerungszahl als nicht zielführend angesehen werden. Planerisches Augenmerk sollte daher vielmehr auf bestehende Wohnquartiere und entsprechende zukunftsorientierte Verbesserungen – unter Einbeziehung des demografischen Faktors – gelegt werden – wie es auch ein Teilnehmer der Konferenz unter Beifall der anwesenden Bürger ausdrückte.
Es bleibt zu hoffen, dass die Ratsmitglieder dem vorgestellten Nutzungskonzept in der jetzigen Form wegen der vielen offenen Fragen und zum Teil unklaren Planungen nicht zustimmen werden.
Wilhelmshaven, den 19.9.2014
Karin Patent
Auf der 3. Banter See Konferenz habe ich darauf hingewiesen, dass die Fläche für Lagern, Spiel, Sport und Feiern auf Klein Wangerooge von zwei Seiten in die Zange genommen werden soll: Von der Westseite her mit dem vorgesehenen Wohnwagenstell- und Campingplatz (mit 120 Stellplätzen, teilweise auf gesetzlich geschütztem Sandmagerasen) und auf der Ostseite durch die Ausdehnung des Kleingartengeländes mit 100 neuen Wochenendgrundstücken. Dies hatte ich mit dem Hinweis verbunden, dass die Wochenendgrundstücke zudem in einem Wald im Sinne des Waldrechts hineingebaut werden würden. Diesen Hinweis habe ich der Anlage 1 des Nutzungskonzepts Banter See entnommen. Meine diesbezügliche Aussage war also korrekt.
Falsch verstanden habe ich jedoch offenbar folgende Aussage im Erläuterungsbericht zum Nutzungskonzept Banter See in Kap. 3.2. VERLÄNGERUNG DER PACHTVERTRÄGE, auf die mich bei meinem zweiten Hinweis gestützt habe. Unter Punkt 6 heißt es:
„Das Konzept schlägt vor im Bereich westlich Klein-Wangerooge ein neues Pachtgelände auszuweisen, das umzugswilligen Pächtern angeboten werden soll. Die Stadt wird diese umzugswilligen Pächter nach Möglichkeit beim Umzug unterstützen.“
Gemäß Konzept-Vorentwurf vom 05.01.2012 sollten die Ersatzgärten zwischen Klein Wangerooge und dem Windsurfclub angeboten werden. Auch dies wäre zu Lasten eines Waldes im Sinne des Waldrechts gegangen. So habe ich dies auch auf der Konferenz vorgetragen. Da der städtische Baudirektor Herr Witt meine Angaben, insbesondere die Lage der Ersatzgärten wortreich bestritt, habe ich die entsprechenden Angaben im Nutzungskonzept noch mal überprüft und bemerkt, dass die Ersatzgärten in einem erneuerten Konzept-Entwurf vom 06.05.2014 fehlten. Die Aussage „im Bereich westlich Klein Wangerooge ein neues Pachtgelände auszuweisen, kann natürlich auch so interpretiert werden, dass im Waldstück von Klein Wangerooge Ersatzflächen angeboten werden sollen.
Nicht zur Sprache kam, dass für den Bereich des von Wald umgebenen Geländes des Windsurf-Clubs unter Einbeziehung des ehemaligen Dünenspielgartens ein neues Plangebiet für „Baden und Ergänzungen“ ausgewiesen werden soll.
Mit freundlichen Grüßen
Jochen Martin
17.9.2014
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