Wie wär’s mal mit Plastikfasten?
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) lädt dazu ein, Erfahrungen, Tipps und Ideen rund um einen Alltag ohne Plastik mit anderen zu teilen. Als Anrainer des Weltnaturerbes Wattenmeer sollte die Jadestadt Vorbild sein.
Am Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit. Traditionell werden bis Ostern Fleisch, Süßigkeiten, Alkohol oder Kaffee aus dem Alltag verbannt. Wer fastet, möchte etwas für die Gesundheit tun und gleichzeitig den bewussten Genuss trainieren. Mitglieder und Freunde der BUND Kreisgruppe Wilhelmshaven laden nun dazu ein, es mal mit Plastikfasten zu probieren.
Sieben Wochen komplett auf Plastik verzichten? Eine Plastik-Nulldiät von heute auf morgen würde vermutlich die meisten so überfordern, dass sie resignieren. Der Ansatz ist deshalb, sich während der Fastenzeit intensiv mit dem eigenen und auch dem globalen Plastik-Konsum auseinanderzusetzen und persönliche Erfahrungen, Tipps und Ideen rund um einen Alltag ohne Plastik mit anderen zu teilen.
Schon Konfuzius stellte fest: Auch der weiteste Weg beginnt mit einem ersten Schritt. „Es gilt, mit einfachen Alternativen anzufangen, die lange bekannt sind und keine erhebliche Umstellung im Alltag erfordern“, so der BUND. An erster Stelle stehe der Verzicht auf kurzlebige Einwegartikel aus Plastik wie Einkaufstüten oder „Coffee-to-go“-Becher. „Es ist kein Problem, immer eine faltbare Einkaufstasche dabei zu haben. Und wer seinen eigenen Kaffeebecher mitbringt, wird bereits in vielen Cafés durch einen kleinen Rabatt belohnt.“
Die globale Plastik-Vermüllung der Meere ist mittlerweile weithin bekannt. „Als Anrainer des Weltnaturerbes Wattenmeer stehen wir hier besonders in der Verantwortung. Das Problem fällt uns im wahrsten Sinne des Wortes täglich vor die Füße, deshalb sollten wir in Wilhelmshaven, zusammen mit anderen Küstenstädten weltweit, Vorreiter und Vorbild sein“.
Wer mitmachen möchte beim Plastikfasten, sollte einfach jeden Tag beim Einkauf, im Haushalt, im Betrieb oder in der Schule darauf achten, wo auf Plastik verzichtet werden kann. Täglich stolpert man über völlig unnötige Verpackungen, auf der anderen Seite gibt es aber auch erfreuliche Alternativen zu entdecken. Dokumentieren Sie Ihr kritisches oder auch vorbildliches „Fundstück des Tages“ mit einem Foto und / oder einem kurzen Text und teilen Sie es mit dem Hashtag #plastikfasten auf Facebook, Instagram, Twitter oder Youtube. Ihre Ideen, Erfahrungen, Tipps werden dann Teil eines bundesweiten Netzwerks und sind dann vielleicht auch auf der „Wand des Wissens“ zu finden unter www.bund.net/plastikfasten/. Mit weiteren Hashtags wie #WHVohnePlastik lassen sich die Beiträge lokal verorten.
Mit der lokalen Kampagne möchte die BUND Kreisgruppe die Auseinandersetzung mit dem Thema Plastikmüll nachhaltig in Schwung bringen. „Diskutieren Sie nicht nur online, sondern vor allem auch persönlich – mit Ihrem Einzelhändler, im Familien- und Freundeskreis, mit Nachbarn, Kollegen und Mitschülern. Aus den Gesprächen werden viele gute Ideen und Initiativen entstehen, mit denen wir gemeinsam beweisen: #WHVohnePlastik muss keine Utopie bleiben“.
Warum Plastikfasten?
- Mit 12,6 Mio Millionen Tonnen verbraucht in Europa kein anderes Land soviel Plastik wie Deutschland – Tendenz steigend.
- Sechs Milliarden Plastiktüten werden in Deutschland jährlich verbraucht – mit einer Gebrauchsdauer von gerade einmal 25 Minuten.
- In Deutschland werden stündlich 320.000 Coffee to go-Becher verbraucht. Pro Jahr sind das fast drei Milliarden Stück.
- Die Kunststoffabfallmenge hat sich in Deutschland im Zeitraum von 1994 bis 2015 auf ca. 5,92 Millionen Tonnen pro Jahr verdoppelt.
- Über sechs Millionen Tonnen Müll – das meiste davon Plastik – landen jedes Jahr im Meer.
- Die Vermeidung von Plastik leistet einen wichtigen Beitrag gegen Rohstoffverschwendung und Klimabelastung.
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