Rotes Kreuz
Apr 272001
 

Wenn der Wurm drin ist…

dann kann man machen, was man will, es wird nichts helfen. Den Eindruck kann man immer wieder kriegen, wenn man sich den Kreisverband Wilhelmshaven des Deutschen Roten Kreuzes anschaut. Regelmäßige Gegenwind-Leser wissen um die Turbulenzen dort im vergangenen Jahr. Gleich dreimal war das DRK uns einen Artikel wert.

Im Juli 2000 berichteten wir über das „Kuckucksei“ Theo Albers, der seit November 1999 2.Vorsitzender war und nach dem überraschenden Rücktritt des 1.Vorsitzenden Werner Milde im März 2000 ohne Mandat dessen Amt übernahm. Im September 2000 meldeten wir „seltsame Dinge“, die im DRK Wilhelmshaven vor der Jahreshauptversammlung vorgingen, und einen Monat später berichteten wir von einem Schiedsgerichtsverfahren, in dem einige ausgeschlossene Mitglieder ihre Mitgliedsrechte wieder erstreiten konnten.
In der Hauptversammlung im September letzten Jahres wurden mehrere Vorstandsposten neu besetzt, und 1. Vorsitzender wurde Ronald van Büren. Die Hoffnungen der Mitglieder und Mitarbeiter, dass nun endlich Ruhe einkehren würde, hielten allerdings auch diesmal nur kurz: Überraschend trat – gerade mal ein Jahr nach seinem Vorgänger (oder, wenn man Albers mitzählt, Vorvorgänger) – der 1. Vorsitzende van Büren zurück. Es ist deswegen besonders überraschend, weil noch sechs Wochen vorher die „WZ“ berichtet hatte, dass laut Geschäftsführer Joachim Stasch die Arbeit des Kreisverbandes „nach dem zum Teil persönlich geprägten ‚Sommertheater’ des vergangenen Jahres … wieder in ruhigen Bahnen“ verlaufe. („WZ“, 02.02.01)
Gegenüber dem Landesverband Oldenburg scheint der Kreisverband sich erfolgreich als stabil zu präsentieren. Der Anlass des o.g. „WZ“-Artikels war der Antrittsbesuch des Landesverbands-Präsidenten Dieter Holzapfel, der dem vorigen 1. Vorsitzenden Milde das Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes ans Revers heftete. Eine Begründung für diese hohe Auszeichnung, die für „besonders erfolgreiche Tätigkeit oder für hervorragende Einzelleistungen für die Sache und die Ziele des DRK“ verliehen werden kann und recht selten verliehen wird, wurde in diesem Zusammenhang nicht genannt; wir entnehmen dem Bericht lediglich, dass Milde zehn Jahre Vorsitzender war und 50 Jahre Mitglied ist. Ganz böse Zungen behaupten, dass Mildes „Verdienste“ hauptsächlich darin bestanden hätten, den Kreisverband in zahllose Schiedsgerichtsverfahren und Arbeitsgerichtsprozesse zu stürzen, die finanzielle Lage des Kreisverbandes massiv zu verschlechtern, so dass das Bereitschaftsgebäude aufgegeben werden musste, und den weitaus größten Teil der aktiven Mitglieder zu vergraulen.
Es ist jedem Verein selber überlassen, welche Mitglieder er wie ehrt. Es wirkt in diesem Fall jedoch recht ungünstig auf engagierte Aktive, die es seit Jahren bedauern, dass der Wurm so beharrlich drin ist beim DRK. Das „Sommertheater“ ist auch über den Winter und im Frühling zugange: Nicht nur Ronald van Büren hat jetzt das Handtuch geworfen. Auch Geschäftsführer Stasch hat das DRK Wilhelmshaven nach sieben Jahren verlassen, und von den hauptamtlichen Mitarbeitern in der häuslichen Krankenpflege haben jüngst drei gekündigt. Die Mitglieder erfahren vom Rücktritt van Bürens und vom Weggang Staschs nichts, sondern lesen in der „WZ“ vom 21.04.01 am Rande eines Artikels über einen eifrigen Blutspender, dass der 1. Vorsitzende Hartmut Ditzel (im September 2000 zum 2. Vorsitzenden gewählt) und der Geschäftsführer Marc Schammay heißen. Ein stiller Wechsel. (noa)

Sorry, the comment form is closed at this time.

go Top