Radio Wilhelmshaven
Aug 101994
 

Hurra, wir leben noch!

Es besteht Hoffnung auf einen nichtkommerziellen kommunalen Rundfunk

(noa) Über ein Jahr ist es her, daß der GEGENWIND zuletzt über Radio Überleben schrieb (vgl. „Legal überleben“, Ausgabe 114, und „Radio Überleben eingemottet“, Ausgabe 115). Damals konnten wir über die Gründung eines Arbeitskreises „Wege zum kommunalen Rundfunk“ berichten.

Es währte zwar lange, und noch ist nicht raus, ob es endlich gut wird, aber es tut sich was. Besagter Arbeitskreis lud zum 19. Juli zahlreiche Organisationen, Initiativen und Verbände ein, um zu berichten und zu planen. Vertreterinnen zahlreicher Gruppen, von Kirchen und Gewerkschaften zur Lilla Villa, der Arbeitsloseninitiative und Pumpwerk, freie Journalisten und – nicht zu vergessen – „überlebende“ Piraten waren dabei.

Zwei Mitglieder des Arbeitskreises waren Anfang Juli in Hannover bei der Landesmedienanstalt für privaten Rundfunk, um den Anspruch, in Wilhelmshaven legal Kommunalfunk zu machen, anzumelden und zu begründen. Wie groß die Chancen für unseren Raum sind, läßt sich noch nicht absehen, denn die Wilhelmshavener Initiative ist nur eine von 39.

Aufgrund der Gespräche mit diesen 39 Gruppen wird die Landesmedienanstalt fünf Regionen festlegen, in denen ein Modellprojekt auf fünf Jahre finanziell unterstützt wird. Für diesen Zweck sollen die privaten Sender einen kleinen Teil ihrer Werbeeinnahmen abgeben, wogegen sie eine Verfassungsklage angestrengt haben.

Die in Aussicht gestellten Mittel werden voraussichtlich genügen, um täglich sechs Stunden zu senden – vielleicht wird man schon bald zwischen 6 und 9 Uhr und von 16 bis 19 Uhr Radio Wilhelmshaven hören können!

Der Arbeitskreis rechnet sich gar nicht mal so schlechte Chancen aus, daß eine der fünf Regionen Wilhelmshaven und Umgebung sein wird, hat man doch schon Erfahrung aus der Zeit von Radio Überleben. Und so hat man beim Gespräch in Hannover in der Hoffnung, daß es nützt, die Notwendigkeit eines NKL hier u.a. mit der kargen Medienlandschaft begründet, und man hat erklärt, zur Zusammenarbeit mit anderen Initiativen bereit zu sein.

Nun geht es darum, da zu sein, wenn das grüne Licht kommt. Und so gründete sich am 19. Juli eine Arbeitsgruppe, die zunächst einmal das Landesmediengesetz studieren und eine Konzeption für einen NKL erarbeiten wird.

Der Arbeitskreis „Wege zum kommunalen Rundfunk“ ist offen für Gruppen und Vereinigungen, die bisher noch nicht beteiligt sind. Interessierte können sich beim GEGENWIND melden.

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