Hochgejubelt
wird die NordWestBahn (NWB), die die Deutsche Bahn (DB) auf den Strecken Wilhelmshaven – Osnabrück und Wilhelmshaven – Esens abgelöst hat, von der örtlichen Presse. „Vom Trabi auf den Porsche!“, und „Nur fliegen ist schöner“ titeln gar die „Wilhelmshavener City News“.
Die Stimmung bei den Fahrgästen sieht aber ganz anders aus. Sie sind zum größten Teil nicht zufrieden mit dem „Lint 41“, wie sich der neue Triebwagen nennt. Ausstattung und Fahrkomfort ähneln dem eines Lienenbusses. Der Wagen wackelt, es zieht an den Fenstern, es gibt an den Plätzen weder Ablageflächen noch Mülleimer oder Armlehnen. Gepäcknetze gibt es nur ganz wenige, und Raucherabteile gar keine. Spätestens in Sande tut einem der Rücken höllisch weh. Der neue Zug ist auch fahrplanmäßig nicht schneller, als die DB es war. Im Gegenteil: Momentan braucht der Reisende noch länger für die Strecke Wilhelmshaven- Oldenburg, weil die Nordwestbahn noch immer, trotz monatelanger Testfahrten, unpünktlich ist – dies aber mit großer Zuverlässigkeit. Mit Wehmut blicken sehr viele Reisende und Pendler auf „die gute alte Bundesbahn-Zeit“ zurück und versuchen, möglichst den DB-Interregio zu nutzen, der Wilhelmshaven viermal am Tag verlässt. Aber damit ist es im Juni 2001 ja auch vorbei. (ft)
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