Militärtourismus
Sep 271996
 

Als schizophren

hat der Wilhelmshavener Arzt Johann Janssen auf einer kurzen Ansprache anläßlich des Antikriegstages am 1. September das Verhalten derer bezeichnet, die anläßlich entsprechender Gedenktage militärische Auseinandersetzungen weltweit verurteilen, gleichzeitig aber ein ausgeschlachtetes U-Boot der Marine als willkommene Touristenattraktion zur Schau stellen. Gleiches gelte entsprechend für ein Marinemuseum. Wer konsequent antimilitaristisch handeln will, darf sich, so Janssen, nicht damit begnügen, Waffenexporte und militärisches Eingreifen in Krisengebieten anzuprangern. Besonders auf technikbegeisterte Jugendliche könne beispielsweise ein zur Besichtigung installiertes Kriegsschiff faszinierend wirken. Gerade aber Kinder und Jugendliche wissen oft nicht, daß solch ein U-Boot letztendlich nichts anderes ist, als todbringendes Kriegsmaterial. Dem Gegenwind gegenüber erklärte Johann Janssen, daß sich demnächst ein Kreis von Kritikern des Marinemuseums und der U-Boot-Touristenattraktion bilden soll. (ub)

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