So richtig vom Hocker gerissen hat uns die Vorschau auf die Spielzeit 1999/2000 beim Theaterkarussel im August nicht. Wie schon im letzten Jahr, wirkte Intendant Heß als „Conferencier“ hölzern und unprofessionell – er hätte lieber einem/einer KollegIn aus dem Ensemble den Vortritt lassen sollen. Die Spannungen zwischen ihm und „seinem“ Ensemble, die kurz darauf öffentlich wurden, als Heß einen Kreislaufkollaps erlitt, waren bei dieser misslungenen Selbst- inszenierung schon zu spüren.. Auch inhaltlich bot uns die Vorschau wenig Bemerkenswertes.
- Indien (s. unten) Do, 23.9.; Do, 30.9.; Mi, 6.10.; Sa, 23.10.; So, 24.10., jew. 20 Uhr.
- Das Herz eines Boxers. So, 19.9., 20 Uhr (Premiere); Do, 30.9.; Sa, 2.10.; Sa, 16.10. jeweils 20 Uhr; So, 3.10. und So, 17.10. je-weils 15 Uhr.
- „Nur hier, nur heute, nur für Sie“. 29.10. und 6.11. jeweils 20 Uhr.
- Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Sa 16.10., 20 Uhr, So 17.10., 15 Uhr.
- Berlin Underground. 18.9. (Uraufführung); Sa, 25.9.; Mi, 29.9.; Sa, 16.10., jew. 20 Uhr.
Die Gastronomieprüfer Heinz Bösel und Kurt Fellner reisen im Auftrag der niedersächsischen Landesregierung durch die Provinz, um Dorfgasthäuser für den Fremdenverkehrprospekt zu beurteilen. Während Fellner akribisch die Linoleumböden, Duschköpfe und Saunageländer inspiziert, sitzt Bösel in stoischer Ruhe vor seinem Schnitzel, dessen Beurteilung sein Part ist. Ein ungleiches Paar – Fellner wortgewandt und pingelig, Bösel einsilbig gemütlich. Doch im Streit über defekte Duschen und dem Ärger über die zähen Schnitzel entsteht eine echte Männer- und Menschenfreundschaft.
Josef Hader und Alfred Dorfer, beide aus der Kabarett-Szene kommend, landeten 1993 mit der Verfilmung einen überraschenden Erfolg im deutschsprachigen Kino. Die Figuren sind dem prallen Leben entnommen. Rohe Männerwitze wechseln sich ab mit dem zuweilen rührenden Charme der beiden Schnitzel und Duschen testenden Gastronomieprüfer. Pointensicher wird eine Männerfreundschaft unter die Lupe genommen und mit kabarettistischen Mitteln von den Darstellern Matisek Brockhues (Fellner), Thomas Henniger von Wallersbrunn (Bösel) und Jörg Bitterich (in verschiedenen Wirtsrollen) auf die Bühne gebracht. „Zum Lachen“ verkündete auch die Hannoversche Allgemeine Zeitung.
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