Kohlevergasung

Kohlevergasungspläne auf Eis gelegt

Was sich seit Monaten abzeichnete, ist jetzt Wirklichkeit geworden: Die Pläne für eine Kohlevergasungsanlage werden in die Schublade verbannt.Kapitalintensiv, bei gleichzeitig geringer Anzahl von Arbeitsplätzen, hat diese Technologie in Deutschland keine Gegenwart und nahe Zukunft.
Mehrere Studien verschiedener Energiekonzerne kamen zu dem gleichen Ergebnis. Beim derzeitigen Weltmarktpreis für Öl und Ölprodukte ist die Kohleveredlung unwirtschaftlich. Nach Einschätzung der Konzerne wird sie es auch noch 20-30 Jahre lang sein. Die Devise lautet deshalb zur Zeit: Investitionsstopp für derartige Anlagen in der Bundesrepublik. Die Steuerzahler können es zufrieden sein, denn absehbare Milliardenzuschüsse des Bundes werden so eingespart. Die Ölkonzerne werden sich darauf verlegen, das Öl besser auszunutzen. In WHV baut die Mobil eine Krack-Anlage, um Schweröl in leichter zu vermarktende Produkte umzuwandeln.
Die Diskussionen um die Kohleveredlung waren jedoch nicht vergeblich. Die strukturellen Probleme in unserem Wirtschaftsraum und die Abhängigkeit von einsamen Konzernentscheidungen wurden deutlich aufgezeigt. Nur sollten in Zukunft Wildwestwortspiele nicht Diskussionsmittelpunkt sein. Die Probleme Industrialisierung, Arbeitslosigkeit, Umweltschutz und Energieverschwendung lassen sich auf diese Weise nicht lösen.