Expo am Meer
Apr 191993
 

Endlich brauchbare Zahlen

(hk) Bewegten sich die Diskussionen über die Beteiligung der Stadt Wilhelmshaven an der expo 2000 in der jüngsten Vergangenheit immer in einem relativ luftleerem Raum, bietet die Ende 1992 von Studentinnen des Fachbereichs „Landes- und Regionalentwicklung“ der Carl v. Ossietzky Universität Oldenburg vorgelegte und Anfang März von Wilhelmshavens Oberstadtdirektor Schreiber in Umlauf gebrachte „Studie über die Möglichkeiten der Beteiligung einer strukturschwachen Region an der Weltausstellung in Hannover“ endlich handfestes Material über das, was auf Wilhelmshaven zukommen wird, wenn es zur Realisierung der ‚expo am Meer‘ kommt.

Die unter Betreuung von Prof. Dr. Peter Singer vom Institut für öffentliche Planung erstellte Studie schließt mit den Worten: „Wir meinen, die ‚Expo am Meer‘ sollte im Interesse aller Beteiligten, der Stadt und Region Wilhelmshaven, des Landes Niedersachsen und des Bundes als Außenstandort der ‚Expo 2000‘ in Hannover verwirklicht werden.“
Oberstadtdirektor Schreiber in seinem Anschreiben zur von der Sparkasse der Stadt gesponserten Studie: „Da es sich um eine Studienarbeit handelt, stimmt nicht jede darin enthaltene Aussage mit den Planungen der Stadt Wilhelmshaven überein. Auch wurden viele Annahmen durch die mittlerweile von der Stadt Wilhelmshaven vorgelegte Projektskizze revidiert. Gleichwohl enthält die Arbeit dennoch zahlreiche Anregungen zur ökonomischen und städtebaulichen Entwicklung unserer Stadt.“
Prof. Singer schreibt in seinem Vorwort: „Die Arbeit kann nicht das endgültige Konzept für die Ausstellung sein, enthält aber Grundlagen dafür und soll dazu beitragen, die notwendige öffentliche Diskussion zu beleben. Um die kritische, konstruktive Auseinandersetzung zu fördern, wird die Studie unverändert in der vorgelegten Fassung veröffentlicht. “
Der GEGENWIND beginnt in dieser Ausgabe seine Auseinandersetzung mit der ‚expo am Meer‘. Im Artikel „Expo-Verkehr“ geht es nur um einige wenige Teilaspekte: Besucherzahlen, Verkehrsaufkommen und Unterbringungsmöglichkeiten.
Die hier benutzten Zahlen, Daten und Fakten stammen allesamt aus der eingangs erwähnten Studie. Wir haben die Zahlen unkommentiert übernommen, obwohl zum Teil Zweifel an der Realitätsnähe aufkamen.
Die hohe Zahl der von den VerfasserInnen erwarteten BesucherInnen der ‚expo am Meer‘ mag schockieren, wir halten sie dennoch für realistisch: Wenn in die ‚expo am Meer‘ hunderte von Millionen Mark investiert werden, wollen die Finanziers (Bund bzw. Land) da auch etwas von wiedersehen.
Dementsprechend wird die ‚expo am Meer‘ den BesucherInnen mit einem hohen Werbeaufwand schmackhaft gemacht werden – unter solchen Voraussetzungen ist die durchschnittlich täglich zu erwartende Anzahl von 43.000 BesucherInnen durchaus als realistisch anzusehen (In Hannover werden täglich 350.000 expo-Gäste erwartet).

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