Chronistenpflicht
Sep 012003
 

Was in den letzten zwei Monaten so geschah – unvollständige Informationssplitter.

Der Dünenspielgarten hat wieder geöffnet! Trotz erheblichen Widerstands aus der Verwaltung konnte der Dünenspielgarten wieder seine Pforten öffnen. Die Arbeitsplatzinitiative für Frauen ließ sich von hohen Kosten nicht abschrecken und ließ das Gelände auf angebliche Altlasten untersuchen. Es wurden in erster Linie Getränkedosen gefunden. Finanziert wurde die Untersuchung von August Desenz und vom Verein Bürger für Wilhelmshaven. Der Gegenwind gratuliert.

Von LeserInnen der WZ wurden sowohl deren Redakteur Schmid, der Stadtrat Jens Graul und letztendlich auch nahezu alle Ratsmitglieder in die Schranken gewiesen. Von diesen war Johann Janssen für seine Frage in der Bürgerfragestunde des Rates in die „Schranken gewiesen“ worden. Janssen bezeichnete in seinem Fragebeitrag den Zapfenstreich als hochgradig reaktionär und undemokratisch und wollte unter anderen wissen, wer für die Veranstaltung dieses Mummenschanzes verantwortlich sei.
WZ-Redakteur Schmid dazu in seinem Beitrag: „Nachhilfeunterricht in Geschichte sowie in der Bedeutung des Großen Zapfenstreiches erteilte Stadtrat Dr. Jens Graul dem dem äußersten linken Spektrum zuzurechnenden Johann Janssen unter starkem Beifall nahezu aller Ratsmitglieder. … Oberbürgermeister Eberhard Menzel bescheinigte Janssen einen ‚ausgeprägten Hass gegen Symbole, die den Staat verkörpern’. Ein Lob den LeserbriefschreiberInnen, die bewiesen haben, dass in Wilhelmshaven doch noch nicht alles im Gleichschritt marschiert. Ein kleines Lob auch der WZ, die die Leserbriefe abdruckte (das ist bei dieser Zeitung durchaus nicht selbstverständlich).


Die Advance-Bank wird wohl Ende des Jahres dicht machen. Das Zustandekommen der Ansiedlung der Bank war bekanntlich von vielen Ungereimtheiten geprägt. Das Gebäude wurde für 18 Millionen grundsaniert – 9 Millionen davon hatte die Stadt Wilhelmshaven aufzubringen. 4,5 Millionen der Kreditsumme wurden (natürlich) von der Vereinsbank finanziert, deren 100%ige Tochter die Advance-Bank ist. Als Miete wurden die Zinsen des Kredits berechnet. Der ganze Ansiedlungsvertrag war ein Wirrwarr von Hin- und Herschiebereien, dem viele Ratsmitglieder nur „mit Bauchschmerzen“ zustimmten (Gegenwind September 1998). 100 Arbeitsplätze werden verloren gehen – was mit dem sanierten Gebäude geschieht, steht noch in den Sternen.


Völlig ohne Gegenwind-Begleitung lief das Geeiere um das Freibad im Sportforum ab. Da kam aber auch alles zusammen, was in Murphys Gesetz steht. Ein peinlich und unglücklich agierender Oberbürgermeister, Badeverbot im Banter See, Schulferien, der heißeste Sommer seit Erscheinen des Gegenwinds. Und auch hier zeigten die BürgerInnen unserer Stadt den Unterschriftgebern in Verwaltung und Holding, was eine Harke ist. Eigeninitiative und gehöriger Druck von unten sicherten zumindest für die Sommerferien einen beinahe ungetrübten Badegenuss an der Friedenstraße.


Es gibt noch so viel Berichtenswertes: Warum musste MuTaTe, die Theatertruppe der IGS, vom Pumpwerk ins Stadttheater umziehen? Wie kam es, dass in Wilhelmshaven plötzlich Kaiser Wilhelm II. zu neuen Ehren kam? Die Umgestaltung der Marktstraße durch Spiegel und Lichteffekte – ein Potemkinsches Dorf mitten in der Stadt? Um der WALLI den Wind aus den Segeln zu nehmen, spricht der OB ein wahres Wort: Es stehe überhaupt noch nicht fest, dass die Bremer Eurogate Betreiber des JWP wird. Warum gibt der OB die einzige Trumpfkarte des JWP aus der Hand? 8 Wochen Nichterscheinen des Gegenwind könnten in Kurzmeldungen einen ganzen Gegenwind füllen.


 

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