Gegenwind 125

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Dez 131994
 

Paragraphen-Müll

Fördern Abfallgesetze das Sankt-Florians-Prinzip?

(iz) Unter dem Titel „Umweltschweine gefährtet und tonnenweise Müll gesammelt“ bejubelte die WZ Anfang November eine Aktion, bei der 300 Beteiligte aus zahlreichen Vereinen und Verbänden im ganzen Stadtgebiet Haus- und Sondermüll in der Landschaft einsammelten. Das läßt vermuten, daß Bürgerinnen, die sich in das ordnungswidrige und umweltgefährdende Fehlverhalten Dritter einmischen, gesellschaftlichen und juristischen Rückhalt bekommen. Ein ortsansässiger Betrieb musste sich eines Besseren belehren lassen.

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Dez 131994
 

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Frauenliste

Frauenliste Wilhelmshaven

Weihnachtswunsch!

Ich wünsche mir die Mitarbeit von ganz vielen engagierten Frauen bei der Vertretung und Durchsetzung ihrer Forderungen! Diesen Wunsch teilen mit mir wohl alle aktiven Frauen in Wilhelmshaven, egal, wo sie sich engagieren. Viele von uns sind schon lange Jahre dabei und hoffen verständlicherweise auch auf Verstärkung durch motivierte „neue Frauen“.

Und diese Verstärkung ist nach meiner Ansicht nötiger den je. Die Männer bestimmen die Politik. Und die wissen so gut wie nichts über das Alltagsleben von Frauen in dieser Stadt. Sie haben nicht die Probleme bei der Kinderbetreuung. Denn noch immer sind es – bis auf wenige Ausnahmen – die Frauen, die ihre Berufstätigkeit mit der Kinderbetreuung unter einen Hut bringen müssen, ihre Berufstätigkeit unterbrechen oder einschränken. „Belohnt“ für diese in allen Sonntagsreden ach so rühmliche Tat werden sie mit Schwierigkeiten beim Wiedereinstieg in den Beruf, schlechteren Aufstiegschancen, Nachteilen bei Bezahlung und Altersversorgung!

Die Erfüllung des Rechtsanspruchs auf einen Kindergartenplatz für alle Kinder ab 3 Jahren – im Begleitgesetz zur Neuregelung des § 218 ab 1996 festgeschrieben – ist in Wilhelmshaven noch nicht einmal am Horizont erkennbar.

Wenn Frau denn eine bezahlte Arbeit hat, muß sie schon auf dem Weg dorthin oder zurück nach Hause die Besorgungen machen, die für Familie und Haushalt nötig sind. Die Beteiligung der Männer an diesen Aufgaben – auch wenn Kinder in der Familie sind – ist immer noch verschwindend gering. Dies belegen auch Untersuchungen des bis zum Herbst 94 von der als „Emanze“ wohl unverdächtigen Angela Merkel geführten Bundesministeriums.

Da Frauen in weit geringerem Ausmaß über ein Auto verfügen als die Männer, sind sie deshalb sehr viel mehr auf gut funktionierende Busverbindungen angewiesen.

Fast ausschließlich Frauen üben sozialversicherungsfreie „geringfügige Beschäftigungen“ aus. Nicht weil sie es wollen, sondern weil ihnen auf dem Arbeitsmarkt keine Alternativen geboten werden. Natürlich sind in unserer Stadt auch sehr viele Männer von Arbeitslosigkeit betroffen. Und mit ihnen ihre Partnerinnen und Kinder. Auch hier müssen die Frauen sehen, wie sie mit dem verringerten Einkommen über die Runden kommen. Und dazu noch permanent „seelische Aufbauhilfe“ leisten, damit die frustrierten Männer nicht in Resignation versinken. Und immer wieder zusehen, daß trotz der knappen Kasse für die Kinder „mal was Besonderes“ drin ist!

Ganz zu schweigen von den vielen Frauen, die auf Sozialhilfe angewiesen sind. Sie haben nicht nur Probleme mit den unzureichenden Finanzen, sondern müssen auch noch permanent in allen Medien – Zeitung, Fernsehen, Rundfunk – zur Kenntnis nehmen, daß sich unser Staat (Immer noch einer der reichsten der Erde!) diese „Wohltaten“ nicht mehr leisten kann! Mißbrauchsbekämpfung soll Probleme lösen, die dadurch entstanden sind, daß die „Ausnahme Sozialhilfe“ in vielen Fällen zur Regel werden mußte. Aktive Wirtschafts- und Strukturpolitik – gerade auch für die Frauen in unserer Region – ist nötig.

Die Interessen von Frauen müssen auch bei der Stadtplanung berücksichtigt werden. Solche Pläne wie Expo und Wasserstadt dürfen nicht an mehr als der Hälfte der Bevölkerung vorbei entwickelt werden!

Gewalt gegen Frauen ist auch in unserer Stadt trotz des Engagements vieler Frauen und Männer dagegen immer noch alltäglich. Weitere Schritte insbesondere im Bereich der Prävention sind erforderlich.

Ach ja, es gibt so viel zu tun! Also, liebe Frauen, engagiert Euch da, wo Ihr Euch mit Euren Interessen aufgehoben fühlt. Auch die Frauenliste würde sich über neue, aktive Mitstreiterinnen sehr freuen. Ihr müßt auch nicht gleich eintreten, sondern könnt Euch erst einmal in Ruhe orientieren. Wir werden übrigens im Mai 1995 ein Wochenendseminar in der ,,Historisch-Ökologischen Bildungsstätte Papenburg“, einem wunderschönen Tagungshaus, durchführen. Vielleicht eine gute Gelegenheit, uns kennenzulernen!

Monika Schwarz


Trotz alledem:

Wir wünschen allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern

Frohe Weihnachten

und ein gutes und erfolgreiches Jahr

1995!


 

V.i.S.dP. und Kontakt: Meike Sudholz, 26386 Wilhelmshaven

Dez 131994
 

Auf Betrieb geschaltet

„Radio Jade“ ist wahrscheinlicher geworden

(noa) Ein gutes Jahr nach Verabschiedung des Niedersächsischen Landesrundfunkgesetzes (LRG) hat die Landesmedienanstalt endlich eine Liste potentieller Versuchsgebiete für die Einrichtung nichtkommerzieller lokaler Hörfunksender erstellt – Wilhelmshaven/Friesland ist dabei!

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Dez 131994
 

Brav

kommt die Stadt Wilhelmshaven ihrer gesetzlichen Verpflichtung nach, Natur- und Umweltschutzverbände über ihre Bauplanungen zu unterrichten.
So informierte z.B. die zuständige Genehmigungsbehörde – das städtische Bauordnungsamt – den Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz(LBU) am 11.01.94 über den beantragten Bau einer Ölschlammdeponie zwischen Voslapp und dem Geniusstrand mit der Bitte, „… bei dieser Amtshandlung mitzuwirken.“ Dem entsprach der LBU und bat um Aufklärung darüber, weshalb die Stadt erst jetzt, nachdem die beantragten Ölschlammbecken bereits am 27.11.93 weitgehend fertiggestellt worden seien, um eine Stellungnahme bitte.
Des weiteren wollte der LBU von der Stadt etwas über Gesundheitsrisiken der Nachbarschaft durch frei werdende Öldämpfe, Katastrophenvorsorge bei Feuersbrünsten bzw. Explosionen, über die Lagerzeit und den endgültigen Verbleib des Ölschlammes wissen.
Als alternative Lagerstätten schlug der LBU abschließend die Tanklager von Beta, NWO oder die Ölkavernen der NWKG vor (s. Gegenwind Nr. 120). Der LBU wartet bis heute auf eine Beantwortung seiner Stellungnahme. Unterdessen hat man die Arbeiten an der Ölschlammdeponie nach einjähriger Baupause fortgesetzt.

Der LBU, dem vom Gesetzgeber ein Mitwirkungsrecht in solchen Angelegenheiten eingeräumt worden ist, konnte einem WZ-Artikel am 14.11.94 entnehmen, daß die Ölschlammbassins inzwischen fertiggestellt worden sind.
In diesem Artikel beklagte ein Herr Hans-Wilhelm Tegtmeier als Vertreter des städtischen „Amt(es) für Brand-, Zivil- und Katastrophenschutz“, das den Bau der Ölbassins geplant und durchgeführt hatte, daß die Initiatoren des Vorhabens „viel Haue“ von der Baubehörde, anderen Behörden und von Naturschützern bezogen hätten. (jm)

Dez 131994
 

Film ab – Hut ab!

Maritime Filmtage mausern sich zum Highlight Wilhelmshavener Kulturgeschehens

(iz) Schon länger her, aber trotzdem berichtenswert sind die 5. Wilhelmshavener Filmtage, die Ende September/ Anfang Oktober in der Jadestadt abliefen . Form und Inhalt dieser Veranstaltung werden mit jedem Mal professioneller. Wer sich diesem Augen- und Ohrenschmaus fünf Tage lang hingibt, läuft Gefahr, süchtig zu werden.

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Dez 131994
 

Am Rande der Filmtage: Hello Mr. Berg

Leider konnten nur wenige Filme für die Preise nominiert werden – vielleicht müssten noch mehr Kategorien festgelegt werden. Ziemlich außer Konkurrenz lief der Film „Hello Mr. Berg“ des Hamburgers Hartwig-Patrick Peters. Völlig surreal bis abgedreht scheint die Story: junger, erfolgloser Drehbuchautor trifft einsamen, aber pfiffigen alten Mann, der sich völlig der Katastrophen- und UFO-Forschung verschrieben hat und nebenbei ein begnadeter Tüftler ist. Der Film wird spätestens an der Stelle zum Kultfilm, als die beiden mit einem Schlauchboot losziehen, um zwischen Ozeanriesen mitten im Hamburger Hafen eine Donald-Duck-Figur auf Wasserskiern laufen zu lassen – mit dem Modell will der alte Herr Berg seine physikalischen Forschungen zu Auftrieb und Geschwindigkeit unter Beweis stellen.

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Dez 131994
 

Endlich:

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Wir nennen Namen!

(red) Gelegentlich werden wir von aufmerksamen Lesern kritisiert, wir würden nie Namen nennen. Wir sollen endlich Leute outen, an den Pranger stellen, öffentlich untragbar machen – nur so würden wir endlich reich, berühmt, erfolgreich und glücklich werden. Reich sind wir zwar nicht, aber ansonsten ganz zufrieden. Damit auch unsere unbefriedigten Leser dieses werden, erfüllen wir ihnen jetzt, rechtzeitig zum Fest, ihren langgehegten Wunsch:

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